„Die Beschäftigung mit Musik leistet einen zentralen Beitrag zur ästhetischen Bildung und eröffnet Wege zur selbstbestimmten kulturellen Teilhabe. Durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur und der Musik anderer Kulturen kann interkulturelles Lernen stattfinden. Dadurch wird eine Haltung gefördert, die von Offenheit, Toleranz und gegenseitigem Respekt geprägt ist.“ So steht es im Kerncurriculum für Gesamtschulen in Niedersachsen.
Im Musikunterricht werden die dazu erforderlichen Kompetenzen von Klasse 5 bis 10 weiterentwickelt und das Fundament gelegt, auf das in der Oberstufe aufgebaut wird: Die zentrale Kompetenz im Fach Musik, Musik erfahrend erschließen, setzt sich aus den Kompetenzen Musik hören und beschreiben, Musik untersuchen und Musik deuten sowie der umfassenden Kompetenz Musik gestalten zusammen. Die Kompetenzen werden in verschiedenen Arbeitsfeldern erworben, zu denen im gestalterischen Bereich Singen, Instrumentalspiel und Bewegung gehören, im den übrigen Kompetenzbereichen Musikalische Gestaltungsmittel, Musik in Verbindung mit Sprache, Bild, Szene, Film und Programm sowie Musik in ihren historischen und gesellschaftlichen Bezügen.
Im Jahrgang 5 beginnen wir damit, den Kennenlern-Prozess unserer „kleinen“ IGS-Neuankömmlinge mit entsprechenden Kennenlernliedern zu unterstützen, gewinnen dabei aber auch Einblicke in die Funktionsweise und den funktional richtigen Umgang mit unserem „körpereigenen“ Instrument, der Singstimme. Hinzu kommt dann das Kennenlernen unserer neuen Musikräume mit dem vielseitigen Instrumentarium, aber auch den erforderlichen Verhaltensregeln. Einen Fokus setzen wir zunächst im Bereich der Rhythmusinstrumente, wobei wir uns Sicherheit im Umgang mit Rhythmen sowie der Rhythmusnotation erarbeiten. Abschließend steht Programmmusik auf unserem Programm: z.B. ein musikalisches Abenteuer mit Peer Gynt, den wir in „die Halle des Bergkönigs“ begleiten.
Im Jahrgang 6 wenden wir uns dem Symphonieorchester mit seinen verschiedenen Instrumenten und ihren Klängen zu. Dabei trainieren die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Fähigkeit, die Orchesterinstrumente – oder zumindest ihre Instrumentengruppen – hörend zu unterscheiden, sondern lernen auch viel über verschiedene Möglichkeiten der Klangerzeugung. Auch eigene Spielversuche auf verschiedenen Instrumenten stehen auf dem Programm, z.B. auf einer unserer Geigen, Celli, Trompeten oder Querflöten. Aber wir wollen Musik nicht nur durch Instrumentalspiel hörbar machen, sondern auch sichtbar machen. Deshalb beschäftigen wir uns auch mit der Notation von Musik und dem Noten lesen, um dann gemeinsam tolle Klassen-Arrangements auf verschiedenen Instrumenten spielen zu können. Im 2. Halbjahr werden die Schülerinnen und Schüler selbst zu “Komponisten” und erfinden in kleinen Gruppen ein Musikstück in Form eines Rondos. Außerdem beschäftigen wir uns mit verschiedenen Komponisten und erstellen ein Komponistenportrait.
Der Jahrgang 7 nimmt uns zunächst mit auf eine Zeitreise in die Zeit der prunkvollen Schlösser und mächtigen Könige:
Wir lernen die Musik der Barockzeit näher kennen und befassen uns mit ihrer Stilistik. Auch die Entwicklung eines eigenen Tanzes steht auf dem Programm. Beim Spielen mit Instrumenten geht es nicht nur darum, das Spielen nach Noten weiter zu festigen, sondern auch wieder um die Erfindung eigener Kompositionen: Wir entwickeln aus einer Idee ein komplettes Musikstück und die Schüler*innen erstellen – vorrangig mit dem Keyboard – eigene Ostinato-Musik. Rock- und Popmusik sowie das Kennenlernen des dort verwendeten Instrumentariums runden das Schuljahr ab.
Jahrgang 8 wendet sich zunächst einem im digitalen Zeitalter sehr wichtigen Thema zu: dem Musikmarkt, den modernen Musikmedien und den Regeln, die es zu beachten gilt, wenn man Musik im Internet nutzen möchte. Dabei sammeln die Schülerinnen und Schüler auch eigene Erfahrungen im Begleiten von Popsongs mit Akkorden und bearbeiten mit coolen Musik-Apps Musik digital. In der zweiten Hälfte des Halbjahres steht Musiktheater auf unserem Programm und wir befassen uns mit der Gattung Musical. Wenn möglich besuchen wir auch eine Musical-Aufführung in einem Theater.
Im Jahrgang 9 heißt es „Let’s sing the Blues“. Hier geht es nicht nur darum, die Form des Blues kennenzulernen, um ihn selbst auf dem Keyboard spielen zu können, sondern auch den Ursprung dieses bis heute prägenden Musikstils kennenzulernen: Für die Erfinder des Blues, die Nachfahren der nach Amerika verschleppten Menschen aus Afrika, ging es darum, nach der Zeit der Sklaverei eine neue eigene afro-amerikanische Identität zu entwickeln und die Traumata ihrer Vergangenheit zu überwinden. Die besondere Wirkung von Musik steht auch weiterhin im Mittelpunkt, wenn wir uns anschließend mit Musik in der Werbung beschäftigen und einen eigenen Werbe-Jingle komponieren.
Im Jahrgang 10 geht es um Musik im Film. Wir analysieren die Zusammenhänge von musikalischer Gestaltung und ihrer Wirkung im Zusammenspiel mit dem Filmbild. Auch die Entstehungsgeschichte in der Stummfilm-Ära nehmen wir in den Blick und versuchen uns an der eigenen Vertonung von Stummfilmszenen. Im zweiten Halbjahr tauchen wir mit dem Thema Musik und Liebe zunächst in die Opernwelt ein und begeben uns wieder auf Zeitreise in die Zeit der Entstehung der Oper, der Renaissance, um uns intensiver damit zu beschäftigen, wie Gesänge Handlung erzählen oder auch besondere Gefühle vermitteln. Auch in unserer zeitgenössischen Popmusik spielen Gefühle und der passende Sound eine wichtige Rolle, wie wir anhand geeigneter Songs herausfinden werden.