Besuch aus Olsztyn
Der diesjährige Austausch der IGS Melle und der polnischen Partnerschule aus Olsztyn stand unter dem Motto “Wer wir waren, wer wir sind, wer wir sein können” und wird finanziell unterstützt durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW). Im Zeitraum vom 24.05.24 bis 31.05.24 besuchten dazu 17 Schülerinnen und Schüler mit ihren beiden Lehrerinnen der Skola Podstawowa nr. 34 im. Józefa Maliwskiego die IGS Melle. Die teilnehmenden IGSler und das hiesige Leitungsteam, bestehend aus Frau Ehlers, Herrn Hegemann und Frau Finkemeyer, haben sich sehr darüber gefreut, die polnischen Gäste nach der Coronapandemie nun endlich wieder in Melle begrüßen zu dürfen, nachdem im letzten Jahr der Besuch in Olsztyn stattgefunden hatte.
Die polnischen Schüler*innen sind am Freitagabend sehr herzlich von den deutschen Gastfamilien an der Schule empfangen und aufgenommen worden und haben am Sonntag, dem Familientag, besonders viel Zeit miteinander verbringen und dabei genauer kennenlernen können, “wer wir sind”. „Wer wir sind” wurde außerdem mit Hilfe von Sprachanimationen, dem Austauschbuch des DPJW und gruppenstärkenden sowie sportlichen Spielen verdeutlicht.
In Anbetracht der erstarkenden nationalistischen und rassistischen Tendenzen in Europa, war es aber auch ein zentraler Bestandteil des Austauschs, zu überlegen, wer wir sein können. Melles Bürgermeisterin Frau Dettmann hat in ihrer Empfangsrede beispielsweise darauf hingewiesen und den Schülerinnen und Schülern deutlich gemacht, wie wichtig den Meller Bürgern die Demokratie sei. Auch Frau Kryskow vom Landkreis Osnabrück lobte und betonte beim Empfang der deutsch-polnischen Gruppe im Kreishaus, wie wichtig die Gemeinschaft und die Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinweg sei.
Ebenso hat die Gruppe einen Blick zurückgeworfen, in dem sie sich mit der deutsch-polnischen Geschichte auseinandergesetzt hat. Ein zumeist auch in unserer Region eher unbekanntes Kapitel ist dabei die Tatsache, dass die Stadt Haren im Emsland nach dem Zweiten Weltkrieg komplett polnisch wurde und Maczkòw hieß. Die Auseinandersetzung mit daraus resultierenden Entwicklungen, aber auch mit den unweit entfernten ehemaligen “Emslandlagern” stand ebenfalls im Vordergrund unter dem Aspekt “wer wir waren” und hat gezeigt, wie wichtig es ist, Geschichte einzubeziehen, nachzuvollziehen und zu erinnern.
Insgesamt hat somit eine sehr abwechslungsreiche und gruppendynamische Begegnung stattgefunden und wir hoffen, dass die entstandenen Freundschaften weiterhin bestehen werden, wie auch bei unserem Leitungsteam.
Text und Fotos: Carolin Finkemeyer